Aufgrund ihrer besonderen Artenvielfalt kommt den Flachland-Mähwiesen (Lebensraumtyp 6510, Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie) eine europaweit herausragende Bedeutung zu. Das Land Baden-Württemberg weist in Deutschland eines der bedeutendsten Vorkommen auf und trägt somit auch eine besondere Verantwortung für ihren Erhalt. Jedoch ist dieser Lebensraumtyp landesweit in einem ungünstig-schlechten Erhaltungszustand. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf, den Zustand dieser Wiesen zu verbessern. Die Verfügbarkeit von gebietseigenem und standörtlich passendem Saatgut zur Wiederherstellung/Neuanlage spielt hierbei eine Schlüsselrolle.
Das Regierungspräsidium Freiburg hat im Projekt „FFH-Wiesen-Saatgutgewinnung“ dieses Thema aufgegriffen, mit dem Ziel, für Bewirtschafter*innen Anreize zur Wiederherstellung von entsprechenden Flächen zu schaffen, indem regional und standortspezifisch gewonnenes Saatgut zur Verfügung gestellt wird. Hierzu wurden im Projekt modellhaft die Verfahrensschritte – von der Recherche der Spenderflächen und ihrer Verwaltung über die Methodik und Organisation der Saatgutgewinnung bis zur Ausbreitung auf geeigneten Flächen – erarbeitet und wissenschaftlich begleitet. Die Erkenntnisse sollten als Grundlage für eine spätere regionale FFH-Wiesen-Saatgut-Produktion/-Börse dienen. Es wurden Flächen im Landkreis Tuttlingen ausgewählt, da hier ca. 10 % der FFH-Mähwiesen des Landes liegen; weitere Flächen befinden sich im Landkreis Rottweil.







